Die OCD (Osteochondrosis dissecans), auch Gelenkchips genannt, stellt einen sehr häufig diagnostizierten Befund im Rahmen von Ankaufsuntersuchungen und Lahmheitsuntersuchungen bei Sportpferden dar. Doch was ist das genau und inwieweit ist die Chip OP bei der Uelzener Versicherung enthalten? Diese Fragen versuchen wir für Dich in diesem Artikel zu beantworten.
Was ist OCD/ Gelenkchips?
OCD, Osteochondrosis dissecans, wird landläufig als Gelenkchips oder Gelenkmäuse bezeichnet.
Wobei OCD meist erst als Bezeichnung genutzt wird, wenn die Erkrankung schon Beschwerden beim Pferd auslöst. Dies ist im Allgemeinen ein sehr häufiger röntgenologischer Befund, der meist bei Sportpferden im Zuge einer Ankaufsuntersuchung der Lahmheitsuntersuchung gestellt wird. Diese Gelenkchips sind kleine Knochenfragmente, welche vor allem im Sprunggelenk, Fesselgelenk, Kniegelenk und Hufgelenk vorkommen. Dies ist eine entwicklungsbedingte Krankheit, welche durch eine Störung im Knorpelwachstum entsteht. Diese Störung des wachsenden Knorpels führt dazu, dass sich Fragmente von der Gelenkfläche lösen und isoliert im Gelenk verknöchern. Diese können beim Pferd zu Schmerzen, Schwellungen, Knorpelschäden und sogar Lahmheit führen, allerdings ist dies nicht immer der Fall.
Häufig ist dies eine Ursache einer längerfristigen Erkrankung und wenn die Chips vorher erkannt werden können die Pferde noch beschwerdefrei sein.
Wie entstehen Gelenkchips?
Es gibt mehrere Faktoren die Ursächlich für die Entstehung von Gelenkchips sind, zum einen Umwelteinflüsse und zum anderen genetische Veranlagungen. Die Umweltfaktoren sind hauptsächlich in der Fohlenaufzucht entscheidend, zu wenig Bewegung oder zu falsche Fütterung, wie ein Überschuss an Phosphor, Kalzium, Zink oder verdaulicher Energie. Aber auch genetische Einflüsse wurden durch eine interdisziplinär angelegte Studie der tierärztlichen Hochschule Hannover, der Freien Universität Berlin und der Georg-August-Universität Göttingen bestätigt.
Welche Rassen sind besonders anfällig für Gelenkchips?
Besonders häufig betroffen sind Warmblüter wie Friesen, Vollblüter wie Berber und Araber, Traber und Galopper. Kleinpferde wie Isländer und Ponys bleiben von Gelenkchips meist verschont. Meist sind bis zu 30 % eines Fohlenjahrgangs von dieser Erkrankung betroffen, bei Warmblütern und Vollblütern.
Wie werden Gelenkchips behandelt?
Gelenkchips müssen operativ entfernt werden, allerdings ist dies auch durch einen minimalinvasiven endoskopischen Eingriff möglich. Um langfristige Schäden zu verhindern, sollte diese Operation möglichst zügig nach Entdeckung des Befundes durchgeführt werden. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose mittels einer Arthroskopie, einer Gelenkspiegelung. Zuerst wird das Gelenk mittels steriler Lösung oder Gas aufgefüllt, um im Gelenkinneren Platz zu erhalten. Dann wird der Gelenkchip mittels einer Kamera gesucht und mit einer kleinen Zange herausgenommen. Danach wird das Gelenk mit steriler Flüssigkeit gespült, um eventuell vorhandene Entzündungen zu entfernen. Als letztes werden die kleinen Wunden vernäht und mit einem Verband versorgt.
Wie hoch sind die Kosten einer OCD-OP ?
Die Kosten einer OCD-OP liegen meistens zwischen 1.000 und 3.500 €, abhängig von Lage der Chips und Anzahl der zu operierenden Gelenke.
Aber bei der OCD-OP bzw. Chip-OP bei der Uelzener Versicherung muss man beachten, dass hier ggf. nicht alle Kosten versichert sind. Näheres erläutern wir weiter unten.
Wie läuft die Rehabilitation ab?
Zuerst wird das Pferd für ca. 14 Tage in Boxenruhe gehalten. Danach folgt ein schonendes Aufbauprogramm, dies beginnt in der Regel mit 2-3 Wochen führen im Schritt und danach folgt ein vorsichtiges Antrainieren des Pferdes.
Manchmal können Injektionen von Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk notwendig sein, um den Knorpelaufbau und den Gelenkstoffwechsel zu unterstützen. Hyaluronsäure ist eine Art Gelenkschmiere bei Mensch und Pferd. Nach acht Wochen sind die meisten Pferde wieder voll einsatzfähig.
In welchem Umfang ist eine Chip OP bei der Uelzener versichert?
Im Basis Tarif der Pferde-OP-Versicherung der Uelzener ist diese OP leider nicht erhalten, genauso nicht im Premium Tarif. Dieser beinhaltet zwar Arthroskopien und Arthrotomien außer bei Vorliegen von OCDs oder Gelenkchips.
Die Chip OP bei der Uelzener ist erst ab dem Premium Plus Tarif enthalten. Die Übernahme der Kosten ist allerdings auf maximal 1.500 € für den Tag der Operation begrenzt. Dies bezieht sich nur auf den Tag der Operation, das heißt die Vorsorgeuntersuchung des Pferdes am letzten Tag vor der OP und die Nachsorge von bis zu 10 Tagen nach OP sind inklusive. Für die Unterbringung in einer Tierklinik werden hierbei pauschal 25 € pro Tag erstattet. Diese Leistungen können nur nach Ablauf der Wartezeit eingefordert werden, diese beträgt 12 Monate für diesen Eingriff.